Interoperabilität und Standards als Voraussetzung
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie geniesst weltweit einen hervorragenden Ruf. Dennoch müssen die Unternehmen der MEM-Industrie daran arbeiten, datengetriebene Geschäftsmodelle und Lösungen anzubieten. Die GS1 Standards liefern dazu die Basis.
Im globalen Wettbewerb kann sich die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) aufgrund ihrer Innovationskraft gut behaupten. Sie umfasst heute alle zukunftsträchtigen Technologiefelder wie Sensorik, Photonik, Robotik, additive Fertigung und die industrielle Informations- und Kommunikationstechnik (ICT).
Die Schweizer Tech-Industrie beschäftigt rund 320'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz, besteht überwiegend aus Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) und exportiert 80 Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Trotz optimistischer Marktentwicklungen müssen Schweizer MEM-Unternehmen daran arbeiten, ihre Position in einem Hochlohnstandort zu erhalten oder gar auszubauen. Aus diesem Grund erfordert die Verbesserung der Prozesseffizienz im unternehmensinternen wie auch im unternehmensübergreifenden Kontext verstärkte Aufmerksamkeit.
Die Herausforderungen in der MEM-Industrie liegen in optimierten und vernetzten Prozessen. So ergeben sich durch die Digitalisierung und der gegenseitigen Vernetzung sowie des durchgängigen Datenmanagements neue Geschäftsfelder. Selbst bestehende Prozesse in Bereichen wie Produktion und Logistik, Ersatzteilmanagement, Vertrieb, Kundenservice sowie bei Wartung, Reparatur und Überholung profitieren durch die Digitalisierung.
Mit den GS1 Standards schafft die MEM-Industrie die dafür notwendige Voraussetzungen. So werden nicht nur durchgehende Rückverfolgbarkeits-Anwendungen möglich, sondern auch vereinfachte Beschaffungs- und Lagerprozesse und die Ereignisprotokollierung von Maschinen.
Mit den GS1 Standards lassen sich Maschinen, Komponenten und Werkzeuge eindeutig identifizieren und dazugehörige Informationen austauschen. Dadurch ist es möglich, den Produktlebenszyklus angefangen von der Herstellung, über die gesamte Lieferkette, den Betrieb, die Instandhaltung bis hin zur Demontage und Verwertung zu verfolgen.
Folgende Identifikationsschlüssel werden in der MEM-Industrie häufig verwendet:
GTIN für Bauteile und Komponenten eines Produkttyps.
NATO Stock Number (NSN) für jeden von einem NATO Partner bestellten Gegenstand.
SGTIN für jedes einzelne Bauteil und jede einzelne Komponente eines Produkttyps (= Serialisierung auf Instanzenebene). In der Regel vergeben vom Hersteller.
GIAI für bereits im Verkehr befindliche Objekte und Anlagegüter, die noch nicht vom Hersteller gekennzeichnet sind.
GRAI für Mehrweggebinde z.B. Gitterboxen, Container, Europaletten oder Bobines.
GLN für z.B. Regionen, Produktionsstätten, Lager.
SSCC in der Logistik für z.B. Kartons oder Paletten.
GS1 Digital Link für die eindeutige Zuordnung von Produkt-, Produktions- und Wartungsdaten für jede Kopie eines Produkts.